Wieso im HeidenSpassBad auch schon bei Schnee geschwommen wurde

HEIDEN. Jede Wette: Fragt man regelmäßige Besucher unseres HeidenSpassBads, was sie besonders mögen und wieso sie immer wiederkommen, werden ganz viele von ihnen die gleiche Antwort geben – „die familiäre Atmosphäre“. Genau die ist es, die Sommer für Sommer viele tausend Gäste in unser Freibad am Sportzentrum lockt. Klar hat sich das Bad mit der Zeit ein wenig verändert, ist hier und da modernisiert und weiterentwickelt worden. Seinen familiären Charme hat es dabei aber nie verloren. Und das seit mittlerweile 50 Jahren. So lange schreiben wir Heidener nun schon an der Erfolgsgeschichte unseres SpassBades. Das Jubiläum wird am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Mai, gefeiert. Am Samstag, 17. Mai, steigt ab 19 Uhr ein Party-Abend mit Live-Musik von drei Bands. Im Anschluss legt ein DJ auf. Für Speisen und Getränke sorgen die Teams des HeiDinners und des Freibad-Kiosks. Der Sonntag, 18. Mai, wird ein Familientag. Von 11 bis 13 Uhr gestaltet die Musikkapelle Heiden einen Frühschoppen mit Musik, Tanz und Videos. Anschließend lädt das Zephyrus-Discoteam zu Aktionen und Wasserspielen ein. Das Team für Bäder-Events ist bekannt für seine Pool-Partys. Wellenbecken ist bis heute eine besondere Attraktion Der 17. Mai ist übrigens nicht nur der Tag, an dem im diesem Jahr das Jubiläum gefeiert wird, sondern auch genau der Tag, an dem die Gemeinde Heiden 1975 das Bad eröffnete. Damals hieß es noch Frei- und Wellenbad – und besonders die Wellenanlage hatte schon in den 1970er Jahren viele Fans. Bis heute ist das Wellenbecken eine Besonderheit, die es in nur wenigen Bädern gibt. Und das wissen nicht nur Schwimmer aus Heiden und der näheren Umgebung zu schätzen, sondern auch zahlreiche Badegäste aus dem nahen Ruhrgebiet, die regelmäßig nach Heiden kommen. Mehr als dreieinhalb Millionen Besucher hat die Gemeinde Heiden seit der Eröffnung 1975 insgesamt gezählt. Die meisten naturgemäß bei warmem Sommerwetter. In unserem HeidenSpassBad wurde aber auch schon an Tagen mit Schnee und Eis geschwommen. „In den Anfangsjahren hat das Team um den damaligen Badleiter Rudi Hütten die Saison noch in Vor-, Haupt- und Nachsaison unterteilt“, erklärt der heutige Badleiter Martin Schubert. „Und die Nachsaison reichte bis November. Da kam es durchaus vor, dass bei uns noch draußen geschwommen wurde, wenn bereits Schnee lag.“ Schnee im Sommer gab es im HeidenSpassBad übrigens auch schon mal – allerdings als gewollte und willkommene Abkühlung im Hochsommer. Im Juli 2006 ließ die Gemeinde eine Lkw-Ladung Schnee aus der Neusser Skihalle nach Heiden bringen und lud zu einer Schnee-Gaudi ein. Umbenennung im Jahr 2005 Damals hatte das Freibad auch schon seinen heutigen Namen: Im Jahr 2005 wurde aus dem „Frei- und Wellenbad Heiden“ das „HeidenSpassBad“: Die Fachhochschule Bocholt und Heidener Bürger hatten zuvor Vorschläge für einen Namen abgegeben. Neben dem Siegernamen ebenfalls im Rennen gewesen waren „Dreizackbad – ein teuflisches Vergnügen“, „Heidenwelle“, „Römserseebad Heiden“ und „Teufelsbad Heiden“. Zeitgleich mit dem Freibad bekam übrigens auch die benachbarte Westmünsterlandhalle ihren Namen, die vorher nur Mehrzweckhalle genannt wurde. 2013 hat sich dann unser Förderverein des HeidenSpassBads gegründet. Mit der Hilfe unseres Vereins konnten seither viele Dinge angeschafft werden, zuletzt ein Tiefseil-Klettergarten für die Wiese. Auch eine umfangreiche Sanierung und Renovierung im Winter 2016 und 2017 stieß unser Förderverein seinerzeit mit an. Im Zuge der Arbeiten wurde das Gelände um ein großes Kinderbecken erweitert. Zwei Heidener, die beide schon seit 50 Jahren Stammgäste des Bades sind und auch die Gründung unseres Fördervereins mit auf den Weg gebracht haben, sind Hans-Jürgen Benson und Hans-Peter Kemper. Und auch sie verbinden mit dem Freibad sofort die familiäre Atmosphäre. Hans-Peter Kemper erinnert sich zum Beispiel immer wieder gern an den 90. Geburtstag seiner Schwiegermutter Else Kormann. „Als sie an ihrem runden Geburtstag das Freibad betrat, schallte ihr aus dem Schwimmbecken ein ´Happy Birthday´ entgegen“, berichtet er. „Anschließend wurde im Wasser Geburtstag gefeiert. Das hat sie niemals vergessen.“ Freundschaften, die im Wasser entstanden sind Er verbinde mit dem Bad nicht nur Gesundheitsfürsorge, sondern auch viele persönliche Kontakte und „Freundschaften, die im Wasser entstanden sind“, sagt Kemper. Das Bad sei für Heiden „ungemein wichtig.“ Es sei ein „Anziehungspunkt für Familien auch über Heiden hinaus“, ergänzt Hans-Jürgen Benson. Soweit es seine Zeit zulässt, geht Benson jeden Morgen ins SpassBad, um ein paar Bahnen zu schwimmen. Eine seiner ganz persönlichen Erinnerungen an das Spaßbad ist übrigens eine Anekdote, die mit blauen Flecken verbunden war, aber die Hans-Jürgen Benson wohl nie vergessen wird. Als er vor vielen Jahren mitbekommen hatte, dass der damalige Gemeindedirektor Ernst Heiming oft schon vor Beginn der regulären Öffnungszeiten seine Bahnen zog, habe er sich gedacht, das könne er auch, erzählt Benson. „Ernst Heiming war aber meist schneller und vor mir da. Nicht so an diesem einen Morgen, an dem ich eher dran war und mich extra beeilt habe, um vor ihm ins Wasser zu kommen.“ In dem Moment, als er zum Sprung ins Wasser ansetzte, habe ihm Badleiter Rudi Hütten noch ein lautes „Stop, noch nicht“ zugerufen. Aber zu spät: Benson sprang – und landete voll auf dem Rolladen, der außerhalb der Öffnungszeiten das Mehrzweckbecken abdeckt und noch nicht geöffnet waren. Autsch. „Aber nichts passiert“, sagt Hans-Jürgen Benson und lacht. „Weder dem Rolladen noch mir.“ Es seien Erinnerungen wie diese, die das Spaßbad für ihn besonders machen, betont Benson. „Und es sind die vielen tollen Begegnungen. Eben diese ganz besondere Atmosphäre.“